In den Wirtschaftswissenschaften benutzen wir oft Modelle, um die komplexe Wirklichkeit abzubilden. Diese Modelle können natürlich die Realität nie vollständig erfassen, dennoch geben sie uns die Möglichkeit, Abläufe besser zu verstehen und vielleicht sogar Prognosen für die zukünftige Entwicklung eines Sachverhalts zu machen. Eines der ersten Modelle, welches Sie im Wirtschaftsunterricht kennenlernen, ist der Wirtschaftskreislauf. Er soll vereinfacht darstellen, wie die Volkswirtschaft eines Landes genau funktioniert. Der Wirtschaftskreislauf zeigt auf, wie Güter- und Geldströme zwischen den einzelnen Wirtschaftsteilnehmern fliessen.
Der einfache Wirtschaftskreislauf
Im einfachen Wirtschaftskreislauf betrachten wir nur die Austauschbeziehungen zweier Wirtschaftsteilnehmer: Haushalte und Unternehmen. Es gibt je einen Güter- und einen Geldstrom von den Haushalten zu den Unternehmen und je einen Güter- und einen Geldstrom von den Unternehmen zu den Haushalten – so schliesst sich der Kreislauf wieder.
1) Die Haushalte (also wir als Konsumenten) sind Besitzer der Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden. Sie stellen diese Güter den Unternehmen zur Verfügung.
2) Die Unternehmen bezahlen den Haushalten für die Produktionsfaktoren eine Entschädigung. Für die Arbeit erhalten wir Geld in Form von Lohn, für das Kapital bezahlt man uns Zinsen und für den Boden erhalten wir Bodenrente.
3) Mit den Produktionsfaktoren stellen die Unternehmen Sachgüter und Dienstleistungen her, die sie uns Haushalten anbieten.
4) Die angebotenen Güter und Dienstleistungen haben natürlich einen Preis. Wir Haushalte bezahlen den Unternehmen Geld für ihre Angebote.
Wenn die Volkswirtschaft im Gleichgewicht ist, gilt: Güterstrom = Geldstrom.
Der erweiterte Wirtschaftskreislauf
In einer Volkswirtschaft sind aber natürlich nicht nur Haushalte und Unternehmen wirtschaftlich tätig. Um das Modell der Realität ein wenig näher zu bringen, erweitern wir den einfachen Wirtschaftskreislauf um drei Mitspieler: Den Staat, die Banken und das Ausland.
1) Die Haushalte und die Unternehmen leisten dem Staat jährliche Steuerzahlungen. Der Staat liefert den Bürgern dafür verschiedene Dinge wie z.B. ein gut ausgebautes Strassennetz, eine funktionierende Rechtsordnung oder die Bereitstellung von Bildungseinrichtungen.
2) Es fliesst aber auch Geld vom Staat zu den Haushalten, das in Form von Transferzahlungen. Transferzahlungen sind Leistungen wie z.B. die AHV oder die Sozialhilfe. Der Bürger muss dafür keine direkte Gegenleistung erbringen.
3) Im einfachen Wirtschaftskreislauf wird angenommen, dass die Haushalte den Unternehmen direkt Kapital zur Verfügung stellen. In der Realität ist das aber nicht oft der Fall. Hier werden die Banken als Vermittler zwischengeschaltet. Die Haushalte bringen ihr Geld als Sparguthaben zur Bank und erhalten dafür Zinsen. Die Unternehmen wiederum können bei der Bank einen Kredit beantragen, um in ihr Geschäft zu investieren. Für diesen Kredit bezahlen sie den Banken Schuldzinsen. Nur wenn die Haushalte sparen und ihr Geld zur Bank bringen, können die Banken auch Kredite an die Unternehmen vergeben. Aus diesem Grund gilt vereinfachend der Grundsatz «Sparen = Investieren».
4) Da wir nicht auf einer isolierten Insel leben, kommt als letzter Teilnehmer noch das Ausland mit ins Spiel. Unternehmen und auch Haushalte handeln mit dem Ausland. Waren, die von der Schweiz in ein anderes Land ausgeführt werden, nennt man Exporte. Dafür erhält die Unternehmung Exportzahlungen – der Güterstrom für die Exporte zeigt also hin zum Ausland, der Geldstrom für die Exportzahlungen fliesst in entgegengesetzter Richtung vom Ausland zu den Unternehmen. Waren, die von Schweizer Unternehmen oder Haushalten in die Schweiz eingeführt werden, nennt man Importe. Für die importierten Waren bezahlen wir dem Ausland Importzahlungen. Denken Sie daran: Nicht nur Unternehmen können mit dem Ausland handeln, auch wir als Haushalte können das. Wenn Sie im Ausland arbeiten und in der Schweiz wohnhaft sind, so exportieren Sie Ihre Arbeitskraft (also den Produktionsfaktor Arbeit). Wenn Sie im Ausland einkaufen gehen, importieren Sie diese Güter in die Schweiz.
Der Übersichtlichkeit halber werden im erweiterten Wirtschaftskreislauf nur noch die Geldströme eingezeichnet. Das Modell hilft Ihnen, die Funktionsweise einer Volkswirtschaft besser zu verstehen. Auch im erweiterten Wirtschaftskreislauf gilt: Geldstrom = Güterstrom. Gerät dieses System ins Ungleichgewicht, sprechen wir von «Störungen im Wirtschaftskreislauf», nämlich Inflation oder Deflation. Diese beiden Begriffe behandeln wir jedoch in einem separaten Beitrag.
Übungsblatt zum erweiterten Wirtschaftskreislauf
Quellen:
– Eggen, W., Zimmermann, H.: Detailhandel – Wirtschaft DHF, Grundlagen – verstehen; 5. Auflage; hep Verlag AG, Bern
– Beck, B.: Volkswirtschaft verstehen; vdf Hochschulverlag AG, Zürich
– vimentis.ch
Liebe Frau Senn
Falls sie noch ein paar Feedbacks erwarten…ich finde ihre Idee mit der Website und den QR-Codes sehr gut und sehr interessant. Die Seite ist nicht nur gut gestaltet und beinhaltet lehrreiche Information, sondern sie “peppt” den Wirtschaftsunterricht auch sehr auf.
Für eine gerechte Gegenleistung werde ich mich am Unterricht noch besser beteiligen und probieren, dieses Jahr meinen Notenschnitt auf eine 5.0 oder noch höher zu steigern
Liebe Grüsse
Luxan Chandrakumar
Lieber Luxan
Danke vielmals, das freut mich sehr
Ich bin sicher, dass Sie das schaffen! Wenn Sie Unterstützung brauchen, melden Sie sich einfach.
Liebe Grüsse
Claudia Senn
Guete Tag Luxan
Ech dänke au das du dis Ziel erreichsch.
schöscht lehrimer den zäme